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Das Buch heißt „Beziehungen Goethes zu Hamburg“, verfasst
von Johannes Kießner im Jahre 1912, Oberlehrer an einer höheren Mädchenschule
zu Hamburg. Bekannt ist, und das bestätigt auch der Autor, dass Johann Wolfgang
Goethe nie in Hamburg war. Welch Unterlassungssünde!! Dafür hatte sich der
Dichterfürst im Jahre 1808 ein paar erholsame Tage im Fichtelgebirge gegönnt,
und das ist nahe der deutsch-tschechischen Grenze gelegen. Dort begegnete man
weiteren Urlaubern, so unter anderen den Malern Mosnier, Waagen und Kaaz, sowie
einem Herrn Silm aus Hamburg, den der Autor ebenfalls als Künstler des Pinsels
erkannt zu haben glaubte. Allerdings findet sich innerhalb der 500 Jahre
umspannenden Geschichte der Familie Sillem nur ein einziger Kunstmaler, und der
lebte im 19. Jahrhundert in England. Und doch erahnen wir, wer sich hinter
diesem Silm verbarg. Doch lassen wir erst einmal Goethe zu Wort kommen.
Am 25. August 1808 „ging
ich über die Egerbrücke den Fußpfad nach Fischern, wo ich Kaaz mit einem Herrn
Silm aus Hamburg und Stoll den Älteren aus Dresden begegnet, und besonders mit
Silm mich unterhielt, der aus Furcht vor dem Starkwerden viel zu Fuß geht.“
Wer den Bereich Historie
in unserer Website geöffnet, und unter der Überschrift „Ein großer Bankier“
einiges über Jerôme Sillem erfuhr, dem sei ergänzend berichtet, dass das
Ehepaar neben ihrem Amsterdamer Stadthaus ein Landgut besaßen. Ein Karl
Friedrich Zelter, Leiter der damals bedeutenden Singakademie zu Berlin,
berichtete seinem Freund Goethe 15 Jahre später von seiner Holland-Reise unter
anderem das Folgende:
„ ....... denn kaum in Amsterdam angelangt, sitze ich
zu Tische neben einem Herrn Sillem, Associé von Hope. ... Da Dir nun das (Bank)Haus Hope und Compagnie nicht unbekannt sein wird, …so begreifst Du, dass dies die erste Nacht
in Holland ist, in der ich nicht zu Schanden gefroren bin. Mein Herr Sillem ist
nun ein Mann von fünfundfünfzig Jahren. Ein tüchtiger Fußgänger. Unsere erste
Arbeit gestern … war ein Spaziergang
auf den Dünen der Nordsee….
Und was nun das „Starkwerden“ anbetrifft, so verrät uns
Jerôme Sillems Bildnis, dass seine eifrigen Fußmärsche nicht das erwünschte „Ziel“
erreichten.
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